Schon länger kursieren Gerüchte in der Tech-Branche, dass Apple bereits mit Hochdruck an einer eigenen Apple-VR-Brille arbeitet und es nur noch eine Frage der Zeit ist, bis eine Apple VR-Brille den Virtual-Reality-Markt aufmischt. Gerade in Zeiten wie diesen, in denen Apple unter Zugzwang steht, da die Erlöse von iPhone, iPad und Mac zurück gehen, werden die Rufe nach neuen Apple Produkten laut. Ob die Lösung dabei bei VR liegt, bleibt jedoch fraglich. Auch wenn die Spekulationen durch die Verpflichtung des Virtual-Reality-Experten Doug Bowmans im Januar 2016 weiter angeheizt wurden, gibt es einige Gründe, die dagegen sprechen, dass Apple in naher Zukunft ein Device im Bereich Virtual Reality auf den Markt bringt.
Gründe warum ein schneller Einstieg in VR bei Apple derzeit noch unrealistisch ist
Hohes Forschungs- & Entwicklungsbudget bei Apple
Gut, auf den ersten Blick scheint dies eher ein Grund zu sein, der dafür spricht, dass Apple drauf und dran ist, mit einem eigenen VR-Device auf den Markt zu kommen. Apple hat in den letzten Jahren das Budget für Forschung & Entwicklung kontinuierlich erhöht und im Jahr 2015 lag dies bereits bei über 8 Milliarden US Dollar. Doch Fakt ist auch, dass Apple an einigen Projekten arbeitet, die trotzdem nicht so bald auf dem Markt erscheinen werden. So zum Beispiel das Apple Car. Deshalb möchten wir nicht ausschließen, dass Apple bereits an VR-Projekten arbeitet, aber das heißt nicht, dass das Unternehmen auch plant bald ein Gerät zu veröffentlichen, auch wenn das Unternehmen aus Cupertino bereits Patente für elektronische Brillen eintragen ließ.
Eine Apple VR-Lösung würde dem Claim widersprechen
Der Hauptgrund, warum VR bei Apple wohl noch auf sich warten lässt, liegt darin, dass dies schlicht und einfach noch nicht mit dem Apple-Claim konform ist. Dieser lautet „It just works.“ und steht damit für die Unternehmensphilosophie von Apple, möglichst einfache, leicht bedienbare Produkte zu kreieren. Wer schon einmal versucht hat ein VR-System zu installieren, wird wahrscheinlich zugeben müssen, dass dazu nicht unbedingt jedermann intuitiv in der Lage sein wird und es kann gut und gerne einige Stunden dauern, bis das VR-Setup läuft. HTC bietet nicht grundlos einen Installationsservice für die HTC Vive an, welcher zum stolzen Preis von 250 US-Dollar erworben werden kann.
Steam als VR-Vertriebsplattform
Sowohl Oculus, als auch HTC nutzen Steam als Plattform für Anwendungen und Spiele. Ein solches Vorgehen würde jedoch nicht zu Apple passen. Das Unternehmen ist dafür bekannt, eigene Vertriebskanäle aufzubauen und sich nicht von anderen Anbietern abhängig zu machen – man denke nur an iTunes oder den App Store. Dementsprechend ist es eigentlich kaum vorstellbar, dass Apple ebenfalls mit Steam zusammenarbeitet. Der Aufbau einer eigenen Plattform ist jedoch nicht nur mit einem hohen Aufwand verbunden, darüber hinaus müsste Apple neben den Nutzern auch die Entwickler dazu bringen, ihre VR-Anwendungen auf einer eigenen Plattform anzubieten, was zunächst gegen einen schnellen Markteintritt spricht.
Wann kommt eine Apple-VR-Brille?
Abschließend sollte sicherlich trotz alledem erwähnt werden, dass ein solcher Artikel auch im Jahr 2006 hätte erscheinen können, der davon handelt, wie gering wohl die Chancen für Apple stehen, im Handy-Markt Fuß zu fassen. Dementsprechend lautet die Frage hier nicht, ob Apple ein VR-System präsentieren wird, sondern viel mehr, wann wir mit einer Apple-VR-Brille rechnen können. Die oben genannten Gründe sprechen jedoch erst einmal dafür, dass wir uns noch ein bisschen gedulden müssen. Letztendlich erwarten wir aber weiterhin gespannt, was der Konzern als nächstes plant.
[Quelle: Quartz]