In einem Interview auf der E3 2017 erläuterte der Vizepräsident von HTC Daniel O’Brien, warum es bisher noch keinen Preissturz für die HTC Vive gab. Im Gegensatz zur Oculus Rift, welche bereits wesentlich günstiger ist und des Öfteren mit fairen Bundles auf sich aufmerksam macht, stagniert der Preis für die Vive seit 2016.
Besseres Tracking soll Preis rechtfertigen
Obwohl man sich bei HTC darüber bewusst ist, dass der Preis für VR-Hardware sinken muss, um die Technologie im Mainstream zu implementieren und den VR-Markt wachsen zu lassen, änderte sich bisher nichts an der Preispolitik des Unternehmens. Das hat auch seine Gründe, wie Daniel O’Brien in einem Interview verkündete: “Wir haben den Preis bisher nicht gesenkt, weil wir daran glauben, dass wir mit Abstand die beste Room-Scale VR Erfahrung bieten.”
Der Vergleich findet natürlich mit dem Hauptkonkurrenten der Oculus Rift statt und technisch gesehen ist dies korrekt: Das Vive SteamVR Tracking-System deckt mit lediglich zwei externen Sensoren einen Tracking-Bereich von 5 x 5 Meter ab. Die Rift schafft mit der selben Anzahl an Sensoren lediglich 2,5 x 2,5 Meter in einer 360-Grad-Konfiguration mit einem komplizierteren Kabelmanagement. Mit weiteren Sensoren ist es möglich den Tracking-Bereich zu vergrößern, diese müssen jedoch zusätzlich dazu gekauft werden. Außerdem empfiehlt Oculus selbst nicht mehr als drei Sensoren zu verwenden, um Probleme zu vermeiden.
Qualität durch stetige Verbesserungen
Des Weiteren rechtfertigt Daniel O’Brien den Preis des Headsets mit den Kundenwünschen gegenüber der Hardware. So unterscheidet er die Kunden nach Schnäppchenjägern und Personen, die qualitativ hochwertige Produkte bevorzugen. Erstere suchen immer nach der günstigsten Variante eines Produkts, während Letztere bereit sind mehr auszugeben. Jedoch nur, wenn das Produkt ein entsprechendes Preis-Leistungs-Verhältnis bietet.
Um das Produkt auch zukünftig hochwertig zu halten, veröffentlichte HTC für ihr Headset über die Zeit hinweg einige subtile Verbesserungen. So wurde die Vive um knapp 15 % leichter, die Lighthouse-Stationen wurden veröffentlicht und der Vive Deluxe Audio Strap wurde zum Sortiment hinzugefügt.
Zudem wurde das Headset oft in diversen Paketen angeboten. So konnte man sie beim Kauf von VR-tauglichen Gaming-PCs oder GPUs dazu erstehen. Neben der Hardware stellte HTC außerdem beim Kauf des Headsets diverse Spielepakete zur Verfügung. Zusätzlich gab es seit Kurzem ein ein-monatiges Testabo für den Viveport-Service kostenlos dazu. Dadurch sei es möglich Hunderte von Euros zu sparen, so O’Brien.
Wann die HTC Vive letztlich günstiger wird, bleibt somit abzuwarten. Vorerst scheint sich nichts an der Preispolitik des Unternehmens zu ändern.
(Quellen: RoadtoVR)