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Warum Sony das Virtual Reality Rennen gewinnen könnte

Viel Spaß!

Sony hat schon lange bevor Oculus VR überhaupt existierte Virtual Reality Technik entwickelt. Ihr neustes Produkt liefert eine noch immersivere Erfahrung. Außerdem verfügt man über einen Kundenstamm von Millionen PlayStation 4 Besitzern zum „anzapfen“.

Ein Problem, das fast alle Virtual Reality Firmen wie das von Facebook gekaufte Unternehmen Oculus VR haben, ist das Fehlen einer echten „Presence“. Das Gefühl wirklich an einem anderen Ort zu sein, ist schwer zu vermitteln nachdem man eine VR-Brille aufgesetzt hat und in eine digitale Welt transportiert wird, wenn man mit seinen eigenen Händen in der virtuellen Umgebung  nicht interagieren kann.

Langjährige Forschung in VR Bereich

Bei der diesjährigen Game Developers Conference in San Francisco, zeigte Sony Computer Entertainment, die Videospiel Division des Technologie-Giganten, ihre eigene Lösung des Problems. Die neuste Variante des Morpheus VR Headsets funktioniert in Verbindung mit den PlayStation Move Controllern und erlaubt es dem Nutzer seine Hände in der virtuellen Welt zu benutzen.

Sony hat schon seit Jahren mit Virtual Reality Technologien experimentiert, lange bevor Oculus Gründer Palmer Luckey seinen ersten Rift Prototypen zusammengebastelt hat. Sony nutzte beispielsweise schon Mitte 2000 die PlayStation Eye in Verbindung mit der PlayStation 3 Konsole, um die Head-Tracking Technik zu studieren. Später baute man seine ersten eigenen Head Mounted Display (HMD) Prototypen. Einer der Gründe warum Sony so früh eine Veröffentlichung  ihrer VR-Brille für die erste Jahreshälfte in 2016 ankündigen konnte, ist ihre ausgiebige Forschungs- und Entwicklungsarbeit auf dem Gebiet.

Der Schlüssel von Sonys VR Angebot ist jedoch die Überzeugung der Masse an Konsumenten, diejenigen, die eine PlayStation 4 Konsole besitzen. Anstatt mit diesem Einkommensstrom in Konkurrenz zu treten, begrüßt es Sony ihre Virtual Reality Technologie an den Konsumenten zu bringen, indem man Erfahrungen und Spiele kreiert, die beide Seiten verbinden.

VR soll konventionelle Games nicht ersetzen

„Wir glauben nicht, dass VR Erfahrungen zwangsläufig die konventionellen Spiele, die für über 25 Jahre von Spielern gespielt und Entwicklern entwickelt wurden, ablösen werden“, sagte Shuhei Yoshida, Präsident von Sony Computer Entertainment Worldwide Studios. „VR bietet Entwicklern eine neue Art Menschen zu unterhalten. Man wird sogar noch mehr unterschiedliche Spielerfahrungen bekommen, wenn man die VR Option hat.“

The Deep ist nichts für Hai-Hasser. Die Immersion ist enorm.

Ihre Demos während der GDC zeigten einen Einblick davon, wie die zukünftige Strategie Sonys aussehen könnte. Zwei Spiele – London Heist, über einen aus dem Ruder laufenden Diamentenraub und The Deep, ein Spiel, in dem der Spieler in einem Käfig im Meer von einem Haifisch angegriffen wird – verdeutlichten Erfahrungen, die dazu anregten sich hinzustellen, sich zu setzen oder sich zu neigen. Aber vor Allem die Möglichkeit mithilfe der Move Controllern mit der virtuellen Welt zu interagieren, ließ die Demosession in Erinnerung bleiben. Sony bestätigte, dass man mit verschiedensten Unternehmen wie der NASA oder Autoherstellen zusammenarbeitete um verschiedenste Virtual Reality Spielerfahrungen zu testen.

Plug-and-Play mit Project Morpheus

Sony vertraut zudem darauf, dass ihre Plug-and-Play Lösung helfen wird ihr VR Bundle für die Millionen Konsolen Besitzer schmackhaft zu machen. „Wenn man ein Morpheus Kit kauft und es mit seiner PS4 verbindet, funktioniert alles ohne, dass man irgendwelche Treiber installieren oder etwas herunterladen muss“, so Dr. Richard Marks, Chef der Forschungs- und Entwicklungsabteilung bei Sony Computer Entertainment. „Wir wollen, dass die Leute eine sehr einfache Gameplay-Erfahrung haben. Da jede PS4 Konsole exakt gleich ist, ist es einfacher für Entwickler sicher zu gehen, dass ihre erschaffenen Spiele und Erfahrungen großartig für alle Konsumenten sind.“

Es ist dennoch viel Arbeit zu erledigen, während Sony auf ein Morpheus Release zusteuert. Der Technik-Riese arbeitet weiter an der Verfeinerung seines VR-Headsets, dessen aktuellste Version ein 5,7-inch OLE Display verwendet, und kollaboriert mit Entwicklern um neue Erfahrungen für die VR-Technologie zu erfinden. „VR ist ein solch neues Medium, dass Entwickler lernen müssen ihre Spiele mit den neuen Denkmustern im Kopf zu designen, um großartige Erfahrungen zu schaffen“, gibt Yoshida weiter zu bedenken. „Dies bedarf viel Lernens und guter Kommunikation mit den Entwicklern.“

Breite Installationsbasis mit Millionen PS4 Besitzern

Und die Konsumenten? Der Schlüsselfaktor für den Verkauf von Virtual Reality Produkten. Sofern man es nicht selber ausprobiert hat, ist die Technik schwer zu verstehen.

„Es Millionen von Leuten klar zumachen wie großartig VR Erfahrungen seien können ist eine große Herausforderung“, so Yoshida weiter. „Wir fangen mit Events wie der GDC an, bei der es die Leute testen, sich darüber freuen und es ihren Freunden erzählen können.“

[Bilder: SCE]