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Warum VR auch Gamepad-Spiele braucht

Viel Spaß!

Motion Controller sind nicht wirklich eine neue Erfindung. Den größten Durchbruch erreichte die Art der Eingabe wohl mit der Veröffentlichung der Nintendo Wii. Endlich sollten Spieler ihre Spiele absolut intuitiv bedienen können und völlig neue Zielgruppen wurden erschlossen. Doch das Interesse der Gamer ging auch schnell wieder zurück, da die Eingabe zum einen nicht besonders präzise ausfiel und zum anderen nicht wirklich zum Entspannen geeignet war. In VR wird nun erneut auf Motion Controller gesetzt – aber ein Titel ohne entsprechenden Support wird schnell von der Community abgelehnt. Deshalb stellt sich die Frage: Sind Motion Controller immer wichtig und nötig?

Warum VR auch Gamepad-Spiele braucht

Landfall bringt das Gamepad zurück

Seit der Nintendo Wii hat sich natürlich einiges getan. Die aktuellen Controller für die HTC Vive und die Oculus Touch Controller lassen sich wesentlich besser tracken, die Position im Raum kann bestimmt werden und die Haptik ist deutlich fortgeschrittener als früher. Dennoch bringen uns die Motion Controller in die gleiche Situation: Wir müssen aufstehen oder uns zumindest merklich mehr als mit einem Gamepad bewegen. Auch wenn es wunderschön und atemberaubend sein kann eine Welt mit den eigenen Füßen zu durchqueren, so gibt es auch Momente, an denen möchte man einfach gemütlich auf seinem Sofa sitzen.

Während Sony viele Spiele für eine Steuerung mit dem Controller veröffentlicht, erscheinen kaum noch neue Titel mit Gamepad-Steuerung für die Oculus Rift oder die HTC Vive. Ausnahmen bestätigen zwar auch hier die Regel, doch die Gamepad-Freunde kommen seit dem Release der Oculus Touch Controller deutlich zu kurz. Ein kurzer Blick auf Steam reicht, um diese These zu untermauern. Aktuell gibt es 1000 Spiele mit einem Support für Motion Controller und nur 269 Spiele mit einem Support für das Gamepad. Wenn man die Spiele abzieht, die beide Steuerungsarten unterstützen, dann bleiben nur noch 134 Spiele übrig, die speziell auf das Gamepad ausgelegt sind.

Der Trend hin zu Motion Controllern ist also eindeutig vorhanden. Und wenn das Tracking des PlayStation VR Systems besser wäre, würde sicherlich auch Sony verstärkt auf eine Einbindung der Move Controller setzen. Doch letztendlich hat Resident Evil 7 auch bewiesen, dass es genügend Menschen gibt, die auch Spaß an einem First-Person-Spiel mit dem Gamepad haben. Insgesamt haben bereits 129.801 Menschen der Baker Familie die Hand geschüttelt. Ohne Motion Controller.

Wilson´s Heart für Oculus Touch

Innovationen sind großartig und Motion Controller können einiges verändern. Und viele Dinge besser machen als ein Gamepad. Dennoch sollte das Gamepad noch nicht in Vergessenheit geraten: Denn manche Spiele spielen sich auch in VR mit dem Gamepad einfach besser. Ein Virtual-Reality-Spiel muss nicht immer die große Immersions-Maschine sein. Denn nach einem stressigen Tag ist manchmal auch nur etwas Unterhaltung gefragt. So passiv und dennoch einbindend wie möglich. Deshalb muss Virtual Reality sowohl als Attraktion als auch als Relax-Programm funktionieren.

Hier lässt sich auch schön eine Brücke zu der Killer-App schlagen, die immer gesucht wird. Wenn es diese wirklich geben sollte, dann muss diese Anwendung die Spieler mit Motion Controllern und die Spieler mit dem Gamepad gleichermaßen abholen. Doch wie ein Spielkonzept aussehen könnte, welches für beide Seiten trotz unterschiedlicher Steuerung fair ist und Spaß macht, verraten wir euch nicht. Eventuell wissen wir es auch nicht. Eventuell. Denn Entwickler dürfen zumindest nicht vergessen, dass Gamer sehr konservativ sein können. Auf ein bewährtes Konzept lässt man halt schwer etwas kommen. Und etwas Neues muss sich erst beweisen.