Tower Tag auf Steam

Stell dir vor in eine völlig neue Welt einzutauchen, ohne die Einschränkungen eines Bildschirms oder einer Leinwand. Virtuelle Realität ist seit Jahren ein Traum. Den heutigen Trends nach zu beurteilen, muss es nicht länger ein Traum bleiben.

Hier ist das Konzept, wie es heutzutage existiert: Du setzt dir ein Headset auf, das es dir ermöglicht frei herumzuschauen, nicht auf die echte Welt, vielmehr innerhalb einer virtuellen Welt. Zum Beispiel könntest du mit einem Headset auf deinem Sofa sitzen, und eine Hubschrauber-Tour über Deutschland machen. Du könntest alle Geräusche hören, deinen Kopf in alle Richtungen drehen, das Innere des Helikopter begutachten und nach unten schauen um beispielsweise die Alpen oder die Frankfurter Skyline zu betrachten, als ob du wirklich in dem Hubschrauber wärst.

Was ist nun der heutige Stand von virtueller Realität (VR)? Ein Produkt, das Oculus Rift VR Headset, hat nicht nur zuletzt bei der Consumer Electronics Show dieses Jahr in Las Vegas wiedermal einiges an Aufsehen erregen können. Der neuste Prototyp der Firma – genannt Crystal Cove – verfügt über ein 1080p OLED Display und Positional Tracking. Diese Möglichkeit geht über simple Drehungs- und Neigungserkennung hinaus und macht nun eine Erkennung im Raum möglich. In Spielen könnte man so um Ecken herumschauen oder sich nach vorne lehnen, um mehr Details erkennen zu können.

Auf der CES 2014 wurde auch das Motion-Tracking-Exoskelet-System von PrioVR gezeigt, das eine Bewegungssteuerung in Spielen möglich macht. Gepaart mit einem Headset wie dem von Oculus VR könnte ein wirkliches Eintauchen in virtuelle Welten durchaus real werden.

Das Oculus Rift Headset hat bislang noch kein offizielles Veröffentlichungsdatum, aber auch Sony bastelt zurzeit an einem ähnlichen Gerät. Die Firma vertreibt einen persönliches 3D-Viewer Head Mounted Display (HMD), das es einem erlaubt, verschiedenste Medien auf einer virtuellen Leinwand zu gucken. Diese Displays unterstützen kein Headtracking, aber Gerüchten zufolge wird Sony ihr eigenes VR-Headset als Peripheriegerät für die hauseigene Playstation 4 Konsole bei der Game Developer Conference (GDC) diese Woche in San Francisco vorstellen. Ein offizielles Release Datum könnte also bald anstehen.

Der Vorteil von VR im Zusammenhang mit Spielen ist offensichtlich, aber was ist mit denjenigen, die sich nicht für Videospiele interessieren? Es gibt auch Firmen, die untersuchen, wie diese kühne neue Technologie anders eingesetzt werden kann.

Beispiele für heute angewandte Virtuelle Realität

Ford, zum Beispiel nutzt die Oculus Rift Brille um ihre Vehikel zu demonstrieren. Das Auto kann so vom Betrachter durch die Brille aus allen Winkeln begutachtet werden. Man könnte sogar auf dem Fahrersitz platznehmen und das Interieur genauer unter die Lupe nehmen.

Die Technologie könnte aber auch für virtuelle Urlaube genutzt werden, so wie der Helikopterrundflug, beispielsweise über die Vulkaninsel Hawaii. Oder stell dir vor, du gingest auf eine Tour durch Paris ohne dein Zuhause zu verlassen.

Klassenraumartige Lern-Erfahrungen sind ebenso in Arbeit: Ein Team aus Harvard arbeitet an einer Software namens “The Giza Project”, die es einem erlaubt die Pyramiden im antiken Ägypten zu bestaunen.

Auch die NASA nutzt die Vorteile von VR. Mit Hilfe der Kinect Bewegungserkennung aus dem Hause Microsoft, lassen sich die Arme von Robotern kontrollieren. Dies könnte eine große Hilfe und Entlastung bei unbemannten Raumausflügen darstellen.

Schließlich wird auch an Trainingsprogrammen für medizinische und militärische Zwecke gearbeitet. Die Firma Arch Virtual arbeitet an Trainingsprogrammen für Risiko-Einsätze.

Von einer eher praktischen Seite betrachtet, könnten Headsets wie die von Oculus VR aber auch das Interesse an echten 3D-Filmen oder eben nur einem persönlichen Display wecken. Ich würde es lieben, wenn ich neben meiner Freundin liegen könnte, die neusten Folgen von “The Walking Dead” zu schauen, ohne dass sie auch nur einen Hauch einer Ahnung hat, auf was für einen VR-Nerd sie sich eingelassen hat. Auch wenn das VR Headset, das um meinen Kopf geschnallt ist, ein Wink mit dem Zaunpfahl wäre.

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