Beeinträchtigungen des Auges können zu massiven Einschränkungen im Alltag und der gesamten Lebensgestaltung führen. Ein Problem, dessen sich Personen ohne Sehbeeinträchtigungen meist gar nicht bewusst sind. Das deutsche Optikunternehmen Zeiss setzte sich die Aufgabe in Kooperation mit NMY, ein VR-Projekt mit der HTC Vive zu entwickeln, um mehr Verständnis für Menschen mit Sehbehinderungen zu schaffen. In der VR-Erfahrung werden die Symptome verschiedener Sehkrankheiten dank Eye-Tracking in einer virtuellen Partie Tischtennis simuliert und realistisch nachgestellt. Damit will man mehr Verständnis und Empathie gegenüber Betroffenen fördern.
Zeiss & NMY – mehr Verständnis für Sehbeeinträchtigungen
Ein gemeinsames VR-Projekt des Optikunternehmens Zeiss in Zusammenarbeit mit dem Mixed-Reality-Studio NMY soll zukünftig für mehr Verständnis und Aufmerksamkeit für Menschen mit Sehbehinderungen sorgen. Die VR-Erfahrung wurde für die HTC Vive gestaltet, um die beeinträchtigenden Krankheiten für Personen mit normaler Sehstärke nachzustellen und den Blick für Augenkrankheiten zu schärfen.
In der VR-Anwendung dürfen Nutzer eine virtuelle Runde Tischtennis unter ungewohnten Bedingungen spielen: Innerhalb der VR verändert sich das eigene Blickfeld je nach ausgewählter Augenkrankheit. Dabei werden die entsprechenden Symptome realitätsnah für den Spieler nachgestellt und er kann erleben, welche Auswirkungen die Veränderungen des Auges mit sich bringen. Dadurch kann eine einfache Alltagssituation zur unüberwindbaren Herkulesaufgabe werden. Zur Auswahl stehen die beiden Krankheiten Katarakt (Grauer Star – eine Trübung der Augenlinse) und Skotom (eine Beeinträchtigung des Gesichtsfelds bis hin zur Erblindung).
Um die Simulation zu ermöglichen, kombinierten die Entwickler die VR mit einer innovativen Eye-Tracking-Technologie von SMI. Die Blickrichtung und Position des Nutzers wird durch ein entsprechendes Tracking der Augenbewegungen innerhalb der VR-Brille kalkuliert, um eine immersive und realistische Nachempfindung der Krankheit darzustellen.
Das VR-Projekt nutzt eine spielerische Herangehensweise an ein ernstes Thema und könnte dadurch für mehr Empathie und Verständnis für die Betroffenen sorgen. Die neue VR-Erfahrung soll zukünftig neben Vorführungen außerdem als Messmittel zu Forschungszwecken für die Produktentwicklung von Zeiss Verwendung finden.
Zeiss arbeitet schon länger im VR-Bereich und bietet seit einiger Zeit mobile VR-Headsets an. Mit Zeiss VR One Connect entwickelt das traditionsreiche Unternehmen zudem eine Lösung, mit der man SteamVR-Inhalte auf das Smartphone holen können soll. Eine Veröffentlichung ist noch für dieses Frühjahr geplant.